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Portraits

Claudia Gietz Viehweger

Mitglied der Geschäftsleitung
Claudia Gietz Viehweger ist Mitglied der Geschäftsleitung und Delegierte des Vewaltungsrats bei der Firma Gietz AG. Sie findet es wichtig, jungen Mitarbeiterinnen Perspetiven aufzuzeigen.

Claudia Gietz Viehweger wechselte einst von der Bankenwelt in die MEM-Industrie. Seit 2001 ist sie als Mitglied der Geschäftsleitung und Delegierte des Vewaltungsrats bei der Firma Gietz AG tätig. Das Familienunternehmen ist spezialisiert auf die Herstellung von Prägefoliendruck-Maschinen für die grafische Industrie. Wir haben Claudia Gietz Viehweger zum Thema Frauen und Vereinbarkeit befragt.

Frau Gietz-Viehweger, Sie haben im Jahr 2001 von der Finanzindustrie in die Unternehmensleitung eines Industriebetriebs gewechselt. Wie haben Sie diesen Wechsel erlebt?
In der Geschäftsleitung eines Familienunternehmens sein zu dürfen, bedeutet einerseits, viel Verantwortung für die Firma und die Mitarbeitenden zu tragen. Gleichzeitig ist es mit sehr  spannenden operativen und strategische Tätigkeiten  verbunden. Obwohl die Herausforderungen sich laufend ändern, wächst man mit der Erfahrung zu einem gewissen Grad in diese Funktion hinein.
Es wird aber auch deutlich, dass wo immer man ist, man nicht nur als Privatperson Claudia Gietz Viehweger präsent ist, sondern auch als Vertreterin der Firma. Daran muss man sich gewöhnen.

Waren Sie schon einmal mit frauenspezifischen Hürden im Geschäftsalltag konfrontiert? Wenn ja, mit welchen?
Ausser dass es bei einer Wahl in ein Gremium schon mal geheissen hat: „Folgende Herren wurden gewählt: Claudia Gietz Viehweger…“ war ich in meinem Geschäftsalltag noch nie mit  frauenspezifischen Hürden konfrontiert. Ich habe aber festgestellt, dass Frauen ihre Fähigkeiten kritischer hinterfragen und weniger bereit sind, etwas zu wagen, was schade ist.

Wie gehen Sie in Ihrem Unternehmen mit dem Thema Frauen bzw. Frauenförderung um?
In unserem Unternehmen achten wir auf eine Gleichbehandlung von Frauen und Männern, sodass es keinerlei Unterschiede gibt. Aktuell haben wir drei Frauen mit einer technischen Ausbildung bei uns angestellt, was für die Teamzusammensetzung eine Bereicherung ist. 

Welchen Stellenwert hat das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie bzw. Freizeit in Ihrem Unternehmen?
Wir sind dem Gesamtarbeitsvertrag der MEM-Branche angeschlossen. Dieser gibt mit einer 40-stündigen Arbeitswoche und 5 bis 6 Wochen Ferien bereits einen guten Standard vor. Daneben bieten wir je nach Funktion die Möglichkeit, teilzeit tätig zu sein. Zudem haben wir gleitende Arbeitszeit und in Spezialfällen Sonderregelungen.

Haben Sie Mitarbeiter, die Teilzeit arbeiten?
Ja, wir haben sowohl Frauen als auch Männer, die bei uns teilzeit arbeiten. Meist sind diese zu 80% tätig, da sie zusätzlich eine Weiterbildung absolvieren.

Teilen Sie die Ansicht, dass gemischte Teams positive Auswirkungen auf die Ideenfindung, auf das Arbeitsklima und das Engagement der Mitarbeitenden haben?
Ja, gemischte Teams arbeiten meist in jeder Beziehung besser zusammen.

Wo müsste man ansetzen, um den Frauenanteil in der Branche zu erhöhen?
Es ist wichtig, den Mitarbeiterinnen eine Perspektive und Entwicklungsmöglichkeiten bieten. Entsprechend bedeutend sind daher auch die Wertschätzung durch die Vorgesetzten sowie geeignete Weiterbildungen, einerseits on the job, aber auch extern. Insgesamt spielt aber auch das Image der MEM-Branche eine Rolle. Wenn sie als fortschrittlich und zukunftsträchtig wahrgenommen wird, so motiviert dies sicherlich auch eher junge Frauen, einzusteigen.